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Erfolgreich abgeschlossene

Projekte

Die Elbphilharmonie Hamburg


Die Elbphilharmonie ist Hamburgs kulturelles Wahrzeichen und war zugleich eine der herausforderndsten Baustellen Europas. Das 200.000-Tonnen-Bauwerk entstand mitten im Strom der Elbe auf 1.700 Stahlbetonpfählen. Eine Philharmonie, ummantelt von einem Hotel und 45 Wohnungen, mit einer frei zugänglichen Plaza, die Besuchern einen 360°-Panorama-Blick über die Stadt bietet. Der Entwurf des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron lässt Alt und Neu miteinander verschmelzen. Über dem Backsteinkorpus eines ehemaligen Kakaospeichers erhebt sich ein schillernder Glasaufbau mit geschwungener Dachform – in bis zu 110 Meter Höhe.


Einer der besten Konzertsäle der Welt


Das Herzstück bildet der große Konzertsaal mit 2.100 Plätzen. Er befindet sich auf 50 Metern Höhe und ist aus Schallschutzgründen vom restlichen Gebäude akustisch entkoppelt. In seiner Geometrie folgt der Saal dem Weinberg-Konzept: Die Zuschauerränge winden sich ansteigend wie die Terrassen eines Weinbergs um die Bühne in der Mitte. Die Wände und Decken im Großen Saal haben eine einzigartige Oberfläche: die Weiße Haut. 10.000 schwere Gipsfaserplatten wurden nach 3D-Berechnungen individuell gefräst, um den Klang in jeden Winkel zu reflektieren. Für die Akustik sorgt der renommierte Akustiker Yasuhisa Toyota aus Japan.

Die Plaza – ein neuer, öffentlicher Platz 


Zwischen dem kantigen Kaispeicher und dem schillernden Glasaufbau erhält Hamburg einen neuen öffentlichen Platz: Die Plaza. Nirgendwo sonst erschließt sich der Zusammenhang von Stadt und Hafen so eindrucksvoll wie hier. Auf 37 Metern Höhe wird den Besuchern künftig ein einzigartiges 360°-Panorama der Stadt geboten. Im Außenbereich kann man um das Gebäude flanieren, im Innenbereich schützen die sechs Meter hohen geschwungenen Windschotts die Besucher vor Wind und Wetter. Auf der etwa 4.000 Quadratmeter großen Plaza befinden sich neben der Hotellobby, ein Shop, ein Café und die Aufzüge und beiden geschwungenen Freitreppen in den Konzertbereich. 

Fassade aus 1.100 Glaselementen 


Die Fassade ist eine spannende Synthese aus der trutzigen Backsteinoptik des Speichers und der auffälligen Glasfassade. Aus 2.200 sphärisch gebogenen und planen Scheiben fügt sich die Glasfassade zusammen. Es ergibt sich ein Wechselspiel aus der Form, Größe und Bedruckung der Elemente, die das Ergebnis innovativer Glas- und Fassadentechnik sind. Die Glasscheiben wurden nacheinander bedruckt, beschichtet und bei 600°C in eine gebogene Form gebracht – auf den Millimeter exakt. Die Bedruckung mit einem chromfarbenen und anthazitfarbenen Punkte-Raster spiegelt nach außen die Hafenumgebung und schützt innen vor Sonneneinstrahlung.

Baufortschritt von 2007 bis 2015


Nach dem einstimmigen Beschluss der Bürgerschaft begannen die Bauarbeiten mit der Grundsteinlegung am 02. April 2007. Der Kaispeicher wurde entkernt, nur die Backsteinfassade blieb bestehen. Um die 200.000 Tonnen der Elbphilharmonie tragen zu können, wurden zusätzlich zu den 1.111 Stahlbetonpfählen, auf denen der Kaispeicher A bislang ruhte, weitere 620 in den Elbschlick gerammt. Das 26. und letzte Geschoss wurde im Mai 2010 im Rohbau erreicht. Die Kontur des Gebäudedachs wurde mit ihren geschwungenen Stahlträgern im Juni 2010 sichtbar. Für den großen Konzertsaal ist aufgrund seiner besonderen stützenfreien Konstruktion ein eigenes Dach notwendig. Mit der Stahlkonstruktion dafür wurde im März 2011 begonnen, im Oktober wurde das Saaldach fertig betoniert. Danach kam es zum Baustopp im Bereich des Großen Saals. Erst im November 2012 wurde das Saaldach abgesenkt, indem eine Lastverteilung stattgefunden hat, die für weitere Bauabläufe erforderlich war.

Mit der Neuordnung des Projekts drehten sich im Juni 2013 die Baukräne wieder. Die Technikanlagen wurden oberhalb des Dachs aufgebracht, im Januar 2014 die Glasfassade und im Oktober 2014 das Gebäudedach geschlossen. Ende des Jahres zierten bereits ein Drittel der 10 000 Gipsfaserplatten die Decke des Großen Saals und das raumfüllende Arbeitsgerüst wurde im Januar 2015 vollständig ausgebaut. Seit Juli 2015 sind die Baukräne abgebaut und somit aus dem Hamburger Stadtbild verschwunden. Im Herbst 2015 schreitet nicht nur der Ausbau des Großen Saals voran, auch die Plaza nimmt mit den geschwungenen Windschotts und Backsteinpflaster ihre finale Gestalt an. Die Türen und Wände des Kleinen Saals sind seit September 2015 mit wellenförmigen Eichholz-Paneelen verkleidet. Im Januar 2016 begann der Einbau der Orgel im Großen Saal. Die helle, akustische Oberfläche erstrahlt im Februar 2016 zum ersten Mal in seiner Gesamtheit, indem sie an den Wänden und Rängen angebracht ist. Bis Oktober 2016 wird die Elbphilharmonie fertiggestellt. Ihre Eröffnung wird am 11. und 12.01.2017 stattfinden.

Zahlen & Fakten:

Maßnahme:Neubau/ Bauen im Bestand
Leistung:Bauherrenseitiges Projektmanagement, Finanzierung, Vermietung
Bedarfsträger:Kulturbehörde
Realisierungsträger:Elbphilharmonie Hamburg Bau GmbH & Co. KG, vertreten durch die ReGe Hamburg
Nutzer:HamburgMusik gGmbH
Architekt:Herzog & de Meuron
Bauzeit:April 2007 – Oktober 2016
Gesamtbaukosten:789 Mio. €

Gebäude

Fläche (BGF):ca. 125.500 m²
Brutto-Rauminhalt (BRI):ca. 475.800 m³
Fläche der Plaza (BGF):ca. 3.100 m²
Anzahl der Konzertsäle:3
Anzahl der Sitzplätze im Großen Saal:ca. 2.100
Anzahl der Sitzplätze im Kleinen Saal:550
Anzahl der Sitzplätze im Kaistudio:ca. 150
Fläche der Element-Fassade:16.000 m²
Anzahl der Fassaden-Elemente:1.100
Anzahl der Parkplätze:ca. 520
Anzahl der Hotelzimmer:ca. 246
Anzahl der Wohnungen:ca. 45
Lage:Am Kaiserkai, Hamburg HafenCity
Bezirk:Hamburg-Mitte
Website:www.elbphilharmonie.de

Aktueller Stand


Nach Bauverzögerungen kam es Ende 2012 zu einer Garantieerklärung von HOCHTIEF und schließlich in 2013 zur Neuordnung des Projekts. Die Projektpartner (ReGe Hamburg/ Elbphilharmonie Bau KG, Adamanta, HOCHTIEF, Herzog & de Meuron, Höhler + Partner, Commerz Real, Skyliving) unterzeichneten am 9. April 2013 die Neuordnungsvereinbarung. Entsprechend der Vereinbarung übernimmt Hochtief alle Planungs- und Baurisiken, garantiert die Funktionalität, die akustischen Vorgaben und architektonischen Qualitätsansprüche sowie die Fertigstellung bis zum 31. Oktober 2016. Das Bauunternehmen wird sämtliche noch ausstehenden Planungen in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen mit Herzog & de Meuron / Höhler & Partner erbringen. Zur Qualitätssicherung werden öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige und zusätzlich Herzog & de Meuron für die künstlerische Oberleitung (KOL) beauftragt. Die städtischen Gesamtkosten für den Bau der Elbphilharmonie, inklusive der Mehrkosten durch die Neuordnung, belaufen sich auf 789 Mio. Euro.

Slideshow: Entstehung der Elbphilharmonie